Synthetische Polyesterpolyole
Klassische petrochemische Polyesterpolyole werden durch Kondensationsreaktion organischer Dicarbonsäuren und difunktioneller Alkohole hergestellt. Hierbei muss der Alkohol im Überschuss vorliegen, um Polyesterpolyole mit den benötigten Hydroxylgruppen zu erhalten.
Wichtige Ausgangsprodukte sind die Dicarbonsäuren Adipin-, Bernstein-, und Phthalsäure und Ethylenglykole oder Propylenglykole für die Alkoholkomponente. Es gibt eine Vielzahl weiterer Säuren und Alkohole, die ebenfalls eingesetzt werden können - gegebenenfalls auch als Co-Reaktant.
Polyesterpolyole liegen bei Raumtemperatur meist als hoch viskose Flüssigkeiten, teilweise auch als Feststoffe vor. Aufgrund ihrer Esterbindung sind sie empfindlicher gegenüber Hydrolyse als Polyetherpolyole. Die hydrophoben Eigenschaften der Polyesterpolyole, welche mit steigender Kettenlänge zunehmen, wirken der Hydrolyseempfindlichkeit allerdings entgegen.
Polyestherpolyole neigen bei tiefen Temperaturen zwar zur Verhärtung und Versprödung, sind im Gegensatz zu Polyetherpolyolen jedoch deutlich beständiger gegenüber Licht, thermischer Alterung und oxidativen Prozessen. Kunststoffe auf Basis von Polyesterurethanen weisen in vielen Fällen ein sehr hohes Niveau an Reißfestigkeit und Weiterreißfestigkeit auf.
Pflanzliche Esterpolyole
Rizinusöl besitzt als einziges, natürlich vorkommendes Öl, Hydroxylgruppen, weshalb es ohne chemische Modifikation für die Herstellung von Kunststoffen auf Polyurethanbasis verwendet werden kann. Die Gewinnung von Rizinusöl ist deutlich energieeffizienter als bei petrochemischen Produkten. Die Pflanzen entziehen der Atmosphäre während der Wachstumsphase Kohlendioxid, welches im Polymer eingebunden werden kann. Wodurch die Verwendung von Rizinusöl im Gießharzbereich eine negative, vorteilhafte CO2 Bilanz aufweisen kann.
Besonders die Modifikation mit Ketonharzen hat sich für beständige Polyurethan Gießharze, Lacke und Klebstoffe bewährt, die wir genauso anbieten wie bewährte Abmischungen mit synthetischen Polyolen.