Epoxide stellen eine wichtige Klasse von Elektronikgießharzen dar. Klassische Anwendungen sind der Verguss von Motoren, Spulen, elektronischen Bauelementen, Feststofftransformatoren und Langstabisolatoren im Hochspannungsleitungsbau. Im ausgehärteten Zustand zeichnen sich Epoxidgießharze durch hohe Glasübergangstemperaturen, gute mechanische Stabilität, gute elektrische Eigenschaften, eine hervorragende chemische Beständigkeit aber auch große Härte aus. Diese kann zu mechanischen und thermischen Spannungen führen und geht häufig auch mit einer gewissen Sprödigkeit einher. Die grundlegende Sprödigkeit kann durch eine geeignete Formulierung zurückgedrängt werden, in den meisten Fällen aber nicht komplett vermieden werden. Anzutreffen sind Epoxidharze nicht nur bei Gießharzen, sondern auch in Beschichtungen, Kleberstoffen, Lacken und als Konstruktionsmaterial, auch in Kombination mit Fasern als Faserverbundswerkstoffe. Verarbeitet werden Gießharze auf Basis von Epoxiden üblicherweise als 2K-Systeme, wobei zwischen kalthärtenden und heißhärtenden Systemen unterschieden wird. Viele Eigenschaften der Epoxide können wie bei Polyurethanen durch Einsatz verschiedener Additive, Füllstoffe und anderer Zuschlagstoffe gezielt beeinflusst werden. Insbesondere kommt der Wahl der Härterverbindungen aber auch der Wahl der Härtungsbedingungen bei Epoxiden eine besondere Bedeutung für die gewünschten Eigenschaften zu.
1K-Systeme sind die Ausnahme. Bei Ihnen handelt es sich um besonders reaktionsträge 2K-Systeme, bei denen Harz und Härter bereits im Vorfeld vermischt wurden und die Härtungsreaktion erst bei erhöhter Temperatur abläuft. Aus diesem Grund müssen 1K-Epoxidsysteme bei niedrigen Temperaturen gelagert werden und einmal erwärmt ist eine zügige Verarbeitung unabdingbar.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Epoxide eine etwas geringere Variabilität der erreichbaren Eigenschaftsprofile aufweisen, wenn man sie mit Polyurethanen vergleicht.